Warum darf man Sterbende nicht beim Namen rufen?

Sprichwörter gibt es in der deutschen Sprache wie Sand im Meer und fast zu jedem Satz gibt es ein Sprichwort, dass eben darauf die perfekte Antwort ist. Einige dieser Sprichwörter beziehen sich jedoch auf ernstere Themen wie z.B. das Thema Tod und die Hintergründe dafür sind nicht zwangsläufig jedem bekannt. Ein Beispiel dafür ist das Sprichwort, das besagt, dass man sterbende Menschen nicht beim Namen rufen soll. Doch woher kommt das?

 

Was bedeutet dieses Sprichwort?

Das Sprichwort besagt, dass man eine sterbende Person nicht beim Namen rufen darf. Dies bezieht sich sowohl darauf, dass man den Namen nicht im Beisein der sterbenden Person sagen soll, sondern auch wenn man sich woanders befindet. Gründe dafür gibt es verschiedene und nicht selten werden die ursprünglichen Gründe irgendwann auf eine Art und Weise unwichtig. Die Menschen benutzen diesen Satz als Sprichwort, aber wissen nicht unbedingt warum man den Namen eines Verstorbenden nicht rufen darf etc. Es hat sich einfach über die Zeit so in der Sprache etabliert ohne, dass noch viel über seine Geschichte gesprochen wird.

 

Woher kommt dieser Glaube?

Woher der Glaube daran, dass man einen Sterbenden nicht beim Namen rufen darf, kommt ist nicht ganz geklärt. Trotzdem kann man sich die Herkunft herleiten und es gibt verschiedene Erklärungen dafür. Zum Einen kann das Erwähnen des Namens eines Sterbenden oder Verstorbenen dazu führen, dass für Angehörige schmerzhafte Erinnerungen geweckt werden. Dadurch, dass für uns der Name eines Menschen so eng mit einem bestimmten Aussehen, Erinnerungen und einem Charakter verbunden ist, kann das Hören des Namens für Traurigkeit sorgen.
Neben dieser emotionalen Erklärung für diese „Regel“ gibt es aber auch eine spirituelle Erklärung, die man in Zusammenhang mit Hexerei und Beschwörungen setzen kann.

Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um die Erklärung, die bereits älter ist und nur noch wenigen Menschen heutzutage geglaubt wird. In manchen Teilen der Erde wie z.B. bei den Apache-Indianern gilt es bis heute als Faustregel, dass der Name eines Verstorbenden nicht gerufen werden darf. Angst hat man davor, dass man die Seele des Toten hinaufbeschwört bzw. des Verstorbenden und man dadurch seinen Weg in den Himmel erschwert. Des Weiteren wird das Hinaufbeschwören von verstorbenen Seelen auch mit negativen Effekten verbunden, da es sich um jemanden handelt, der bereits aus dieser Welt geschieden ist.

 

Wie soll man handeln?

Grundsätzlich handelt es sich bei diesem Satz lediglich um ein Sprichwort und man könnte es, je nach Perspektive, auch als Aberglaube bezeichnen. Es gibt keine Hinweise darauf, dass das Rufen vom Namen eines Sterbenden in irgendeinem Zusammenhang mit den darauf folgenden Geschehnissen entsteht.
Trotzdem kann es passieren, dass man sich nicht an dieses Sprichwort hält und damit wem anders auf die Füße tritt, wenn diese z.B. abergläubisch sind in dieser Hinsicht. Besonders in Kombination damit, dass jene ebenfalls emotional in den Tod der Person involviert sein könnten, ist es sozial gesehen besser Rücksicht zu nehmen. Man selbst kann im eigenen Rahmen letztendlich glauben was man möchte, aber wenn man außerhalb eine gute Stimmung halten möchte, dann ist der Verzicht auf das Rufen des Namens vom Sterbenden notwendig.

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